EINIGE GEDANKEN ÜBER DIE SPECIFICATIO BEI GAIUS
SOME REMARKS ON THE THEORY OF SPECIFICATIO IN THE INSTITUTIONES OF GAIUS
Gergely Deli RESUMEN Der Aufsatz begrenzt sich auf einen einzigen Text und eine einzige Frage: war die bona fides nach Gaius erforderlich zum Eigentumserwerb durch Verarbeitung? Der Verfasser meint, dass die bona fides bei Gaius nicht eine der Voraussatzungen des Eigentumserwerbs, sondern ein Mittel zur gerechten Behandlung der stattgefundenen Vermögensverschiebungen war. Gaius‘ Anliegen war die Bestimmung und das Abwiegen gewisser naturrechtlichen Regeln, die mangels zivilrechtlicher Regelungen zu einer gerechten Lösung führen konnten. Die Frage, ob die bona fides zum Eigentumserwerb bei der Verarbeitung erforderlich war oder nicht, ist anachronistisch und irreführend. Das wahre Problem lag darin, wie man den gerechten Ausgleich trotz zwei gegenüberstehenden naturrechtlichen Normen sichern kann. Die Lösung kann durch die Annahme einer naturrechtlichen Regelungshierarchie mit der Bereicherungsnorm an derem Gipfel gefunden werden.
ABSTRACT The jurists were and still are divided upon the question whether good faith (bona fides) was necessary to acquire the ownership of a newly made thing (species). Gaius also discussed the case of specification (specificatio) in his Institutions. However, he did not explicitly answer the question. This paper seeks to offer a reasonable explanation for Gaius’ silence. It argues, that the financial compensation was the main concern of the great roman lawyer who reached a just solution through procedural means on the basis of some sophisticated natural law principles.
PALABRAS CLAVE Spezifikation, Verarbeitung, bona fides, Eigentumserwerb.
KEY WORDS Specification, good faith, acquisition of property.
CITA BIBLIOGRÁFICA / BIBLIOGRAPHIC CITATION
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